Ratgeber für natürliches Düngen mit Schafwolldünger
“Point fertilization in the soil”
Düngen im „PFITS-Verfahren“
PFITS steht als Abkürzung für “Point Fertilization In The Soil” (Punktdüngung im Boden), dieses Verfahren beschreibt ein selbstregulierendes, rein-biologisch Düngesystem, bei dem die Pflanze ihre Stickstoffaufnahme selbst regelt und ihren Wachstumsbedingungen anpasst.
Diese Methode kann ein Garant sein für Top-Qualität und gute Pflanzengesundheit. Außerdem mindert sich der Unkrautdruck auf Beeten und Äckern, da die Nährstoffe den i.d.R. oberflächlich wachsenden Unkräutern nicht direkt zur Verfügung stehen.
Und so funktioniert es:
PFITS eignet sich für ALLE Pflanzen, egal ob Blume, Gemüse + Obst, Strauch oder Baum. Es wird ein organischer Dünger benötigt, der deutlich mehr als 6% Stickstoff mitbringt, damit ist unser Wolldünger ausgezeichnet für diese Methode geeignet und zu empfehlen.
Bei PFITS wird/werden für jede Pflanze ein (oder mehrere) Dünger-Depot(s) im Wurzelbereich angelegt. Diese werden punktuell oder linienförmig so tief im Boden deponiert, dass sie bei der normalen Bodenbearbeitung und Jäte-Arbeiten nicht zerstört werden. Eine Tiefe von mind. 10-15 cm sollte erreicht werden, bei Bäumen und Sträuchern ca. 20 – 40 cm.
Einfach mit geeignetem Werkzeug im direkten Bereich der Pflanze ein oder mehrere Löcher schaffen, den Dünger in entsprechender Menge einbringen und das Loch wieder mit Erde verschließen. Als Werkzeuge bieten sich hier Pflanzholz, Spaten oder Erdbohrer an, je nach Beschaffenheit von Boden und Wurzelbereich kann sogar ein Akku-Bohrer hilfreich sein. Für die Liniendüngung entlang der Pflanzreihe mit einer Hacke o.ä. eine Furche schaffen, den Dünger einlegen und auch hier gut mit Erde bedecken.
Unterschiede zur herkömmlichen Düngung:
Im PFITS-Verfahren gedüngte Pflanzen entwickeln in der Regel ein deutlich erweitertes Wurzelwerk. Dadurch versetzt sich die Pflanze quasi selbst in die Lage, speziell bei Trockenheit die im Boden verfügbaren Reserven an Wasser und Nährstoffen zu verwerten und in Ertrag und Pflanzenqualität umzuwandeln. Besonders der sehr hohen Fähigkeit der Wasserspeicherung unseres Wolldüngers kommt somit eine besondere Bedeutung zu. Viele Prozesse, z.B. die Eiweißbildung beginnt nicht erst im Blattwerk der Pflanze, sondern fängt bereits in den Wurzelspitzen an. Zeitgleich setzt eine pflanzeneigene Steuerung für die Nährstoffaufnahme ein, welche sich nach Temperatur, Licht und Wasser reguliert. Das komplette Fehlen von Nitrat-Stickstoff in den Düngerdepots verhindert eine mögliche Überdüngung, ebenso wird das Risiko von Auswaschung und der damit verbundenen Umweltbelastung weitestgehend vermieden. Die Verwertung von Stickstoff aus organischem Dünger (Ammonium) ist für die Pflanze weniger energieaufwendig als die Aufnahme von Nitratstickstoff. Diese eingesparte „Kraft“ wird für die Bildung von anderen Inhaltsstoffen genutzt. Festere Zellwände erhöhen die mögliche Abwehr von Schädlingen und Krankheiten, generell steigert eine bessere Pflanzengesundheit Geschmack, Haltbarkeit und Lagerfähigkeit und die Bildung von Trockensubstanz. Festere Substanz mindert auch einen möglichen Pilzbefall, Unkräuter und Begleitpflanzen erreichen die Nährstoffe in den tieferliegenden Depots nicht und werden damit unterdrückt.
Die Anwendung von Mulchschicht-Systemen wird durch PFITS deutlich erleichtert, da die Düngerabgabe unter der Mulchschicht erfolgt. Der unterdrückende Effekt gegen Unkraut bleibt länger erhalten, da die Bodenorganismen weniger im Mulchmaterial aktiv werden und dieses zersetzen. Mulchschichten sorgen ohne breitflächige Düngung für ein weites C/N-Verhältnis (Kohlenstoff/ Stickstoff). Dadurch werden die Bedingungen für Regenwürmer und humusschaffende Bodenpilze optimiert, auch das kann den Krankheitsdruck auf die Pflanze mindern und die Bildung von wertvollem Dauerhumus fördern.
Dosierung
Die Dosierung ist durch die Pellet-Form kinderleicht. Die Pellets werden in entsprechender Menge:
- auf dem Boden ausgebracht und eingearbeitet
- bei Neuanpflanzungen einfach direkt mit ins Pflanzloch gegeben, bzw. beim Umtopfen von Topf- oder Kübelpflanzen mit in den Pflanztopf gegeben
- als Düngerdepots ausreichend tief im Bereich der Pflanze in den Boden gegeben.
- durch das komplette Fehlen von mineralischen Anteilen (Nitrat-Stickstoff) ist eine Überdosierung und damit eine Überdüngung faktisch nicht möglich, unnötige Auswaschung und damit Grundwasserbelastung wird vermieden.
Wichtig: Nach jeder Düngung ausreichend wässern, damit die Pellets quellen und ihre wasserspeichernde Wirkung entfalten können!
Sommerblumen, Beet- und Balkonpflanzen
40-80 g/m² | 10-15 g direkt ins Pflanzloch
20-30 g/je 30 cm Balkonkasten
Zimmer- und Kübelpflanzen
5-10 g (ca. 1 EL) je 10 cm Topfdurchmesser
Beim Umtopfen oder als Punkt-Düngung
Bei der Verwendung stark vorgedüngter Blumenerde empfehlen wir eine Wartezeit von 2-3 Wochen vor dem Einbringen des Wolldüngers.
Kulturen | ||
Neuanpflanzung g/m² | Bestehende Anpflanzung g/m² | |
Rosen, sonst. Blütensträucher | 50 | 80-100 |
Erdbeeren, Kernobst, Steinobst, Beerensträucher | 50 | 80-100 |
Tomaten, Gurken, Zucchini, Kürbis | 20-30 | 120-150 |
Alle Kohlarten, Bohnen, Sellerie, Lauch, Zwiebeln | 50-100 | 80-120 |
Kartoffeln | 10-20 | 80-100 |
Alle Salate, Kräuter, Erbsen | 40-60 | 50-80 |
Möhren, sonstiges Wurzelgemüse | (1) | 80-100 |
Zierrasen, Rollrasen | 60-80 | (2) |
(1) Erst nach Auflaufen der Saat bzw. ausreichender Wurzelbildung empf.
(2) Auf bestehenden Rasenflächen nur bedingt zu empfehlen